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Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Porträtfoto von Günter M. Ziegler, freundlich lächelnd

Günter M. Ziegler ist Präsident der Freien Universität Berlin
Bildquelle: David Ausserhofer

Der Gründungsimpuls kam vor 75 Jahren: Als Reaktion auf politisch motivierte Einflussnahme auf Forschung und Lehre an der Universität Unter den Linden wurde 1948 von Studierenden und Dozenten eine freie Universität im Westteil der Stadt gefordert, konzipiert und gegründet – am 4. Dezember wurde sie feierlich eröffnet.

Das Wagnis gelang dank der Unterstützung von Berliner Politikern wie Ernst Reuter, der westlichen Alliierten – vor allem der USA – und der Bevölkerung. Die Freie Universität nahm schnell Fahrt auf und wurde international sichtbar: Die Rede von US-Präsident John F. Kennedy an der Freien Universität Berlin vor 60 Jahren, im Juni 1963, hatte Strahlkraft. 

Aus der Gründungsgeschichte heraus tragen wir Freiheit im Namen und im Siegel – mit großer Verantwortung. Die übersetzt sich unter anderem in unser Engagement für verfolgte Forschende im Rahmen der Organisation „Scholars at Risk“; sie zählt zu unserem Selbstverständnis als internationale Universität.

Exzellente Universität der Gegenwart: Die Freie Universität ist nicht „irgendeine“ Universität und nicht „noch eine“ Universität, sondern etwas Besonderes. Von innen und von außen als charakteristisch gesehen werden der grüne Campus, die Internationalität – und die wissenschaftliche Exzellenz. Das aktuelle QS World University Ranking 2024 sieht die Freie Universität auf Platz vier unter den Universitäten in Deutschland und zählt sie unter die besten 100 Hochschulen der Welt. Zentral darin ist die besondere Stärke in der Forschung, mit Sonderforschungsbereichen und Exzellenzclustern – ob in Chemie und Physik, ob zu den Grundfragen der Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit, zur liberalen Demokratie oder zur Rolle der Literaturen in der Welt – und stets ist Neues in Vorbereitung.

Wir engagieren uns für die Gestaltung der Zukunft, in Forschung, Lehre und Transfer – die zusammengehören und zusammenwirken. Bei Transfer geht es nicht nur um naturwissenschaftliche und technische Innovationen für Fragen von Klima und Verkehr oder um soziologische Themen zum Zusammenleben in der Stadt, sondern auch und ganz besonders um die Lehrkräftebildung.

Ich erwähne das absichtlich gerade jetzt, da wir die Hochschulvertragsverhandlungen über die Finanzierung unserer Leistungsfähigkeit für die kommenden fünf Jahre aufnehmen: Das Land Berlin muss jetzt auch unter dem Zwang finanzieller Konsolidierung angesichts der Herausforderungen von Klimakrise, gesellschaftlichem Wandel und Fachkräftemangel – und ganz besonders schmerzhaft: dem Lehrkräftemangel – stark in die Zukunft investieren. Die Freie Universität spielt als Teil dieser Stadt und als ein Motor der Leistungsfähigkeit dieser Stadt sowie als exzellenter Teil der Zukunft dieser Stadt eine große Rolle – und sieht sich dafür in besonderer Verantwortung.

Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin