Die Diskussion geht der Frage nach, inwieweit sich die öffentliche Auseinandersetzung über gegensätzliche Positionen verändert hat, ob die Schärfe in der Rhetorik in Parlamentsdebatten zugenommen hat und ob die Beziehungen zwischen allen Fraktionen stärker polarisiert sind als früher. In welchem Maß stoßen Expertise, Sachkompetenz und das notwendige Gewicht „guter“ Argumente auf eine gewachsene Neigung zur Zuspitzung politischer Sachverhalte? Welchen Stellenwert und welche integrierende Kraft haben ungeschriebene Regeln und Konventionen, die die Abgeordneten in die parlamentarischen Abläufe einbinden und den Bundestag als Organisation zusammenhalten?

Das neue Berliner Diskussionsformat „Debatte Dahlem“ soll renommierte Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft in Diskussionsrunden zusammenbringen. Sie erörtern wichtige politische Streitfragen der Gegenwart, etwa den Wandel der öffentlichen Debattenkultur, die Polarisierung der Gesellschaft, die Folgen von Wahlen für die Demokratie oder die Rolle des deutschen Parlaments in Zeiten des Umbruchs.