Für andere Völker und Religionsgemeinschaften interessiert sich die in Danzig geborene Ethnologin Małgorzata Rajtar schon lange. So war es nur konsequent, dass sie ein Ethnologiestudium aufnahm, in Warschau, wo sie 2006 auch promoviert wurde. Ihre Magisterarbeit schrieb Rajtar über Teufelsvorstellungen in polnischen Dörfern. Sie interviewte hierfür Bewohnerinnen und Bewohner, die den Gerüchten zufolge vom Teufel besessen waren oder denen man magische Kräfte zuschrieb. „Viele Ansichten der ländlichen Bevölkerung über den Teufel haben sich seit dem 19. Jahrhundert kaum verändert“, sagt sie. Die Dorfbewohner nahmen sie herzlich auf und ließen sie sogar in ihren Bauernhäusern übernachten: „Alle waren sehr offen, das hätte ich in der Stadt nicht erlebt. Und für die Dorfbewohner war es auch spannend, befragt zu werden“, sagt die Ethnologin. Seit dieser Feldforschung ist sie dem Thema „Religion und Moral“ treu geblieben.