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Diskussionsserie DWIH São Paulo Online Talks zu „Surviving, Living and Shaping the Future in the Time of Covid-19“ startet

Ziel der virtuellen Treffen ist es, brasilianische und deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenzubringen, um Themen im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus zu erörtern, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf die Herausforderungen im Hinblick auf das Überleben der Krankheit, die Anpassung des Lebens inmitten der Coronakrise und die Neugestaltung der Zukunft nach der Pandemie gelegt wird.

News vom 03.08.2020

Die erste Runde der DWIH-Online-Gespräche in São Paulo findet am 5. August 2020 um 10:30 Uhr (Brasília-Zeit, 15:30 Uhr MESZ) statt und befasst sich mit dem Thema „Überleben: Die Suche nach Medikamenten und Impfstoffen gegen Covid-19“. In diesem Chat werden die beiden eingeladenen Referenten Stephan Ludwig, Direktor des Instituts für Virologie der Universität Münster, und Sotiris Missailidis, stellvertretender Direktor für technologische Entwicklung am Institut für Technologie und Immunologie (Bio-Manguinhos), von der Stiftung Oswaldo Cruz (Fiocruz) über den globalen Wettlauf um Impfstoffe und medizinische Behandlungen gegen die Krankheit diskutieren.

Ludwig hebt hervor, dass derzeit keine Impfstoffe zur Bekämpfung des Virus zur Verfügung stehen. Der Wissenschaftler erklärt jedoch, dass es weltweit bereits 140 Ansätze in verschiedenen Entwicklungsstadien gibt – laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden bereits 23 dieser potenziellen Impfstoffe an Menschen getestet, einige davon in Brasilien und Deutschland.

„Wir werden den aktuellen Stand über Impfstoffe und Behandlungen vorstellen und uns dabei auf die Vorschläge konzentrieren, die am weitesten fortgeschritten sind”, erläutert Missailidis. In der Online-Debatte wird der brasilianische Wissenschaftler der Öffentlichkeit die kürzlich zwischen Fiocruz und dem anglo-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca geschlossene Partnerschaft für den Kauf von Lieferungen und den Technologietransfer des von der Universität Oxford entwickelten Covid-19- Impfstoffs vorstellen.

Die Manager des Bio-Manguinhos-Instituts wird sich jedoch auch zu Verträgen äußern, die die Institution mit anderen Impfstoffherstellern unterzeichnet hat, „um auf Alternativen zurückgreifen zu können, falls ein Impfstoff ausfällt und um eine ausreichende Versorgung zur Deckung des brasilianischen Bedarfs zu gewährleisten“.

„Bei der Suche nach einem wirksamen Arzneimittel muss berücksichtigt werden, dass die Covid-19-Krankheit in mindestens zwei Stadien fortschreitet, wobei das erste Krankheitsbild von einer durch das Virus selbst verursachten Schädigung geprägt ist, während der zweite Krankheitsverlauf aufgrund einer Hyperinduktion von Zytokinen erfolgt”, kommentiert der deutschen Virologieexperte.

Der zweite von Ludwig angeführte Verlauf wird von den Experten als „Zytokinsturm” beschrieben, eine unangemessene Antwort molekularer Übermittler auf Abwehrzellen, die dazu führt, dass sich das Immunsystem des Patienten gegen seinen eigenen Körper richtet. Zytokinstürme könnten erklären, warum manche Menschen stark auf das Coronavirus reagieren, während bei anderen nur leichte Symptome auftreten.

Die Gäste dieser ersten Runde von DWIH São Paulo Online Talks werden zudem über Faktoren diskutieren, die die Immunisierungszeit der brasilianischen bzw. deutschen Bevölkerung beeinflussen können.

Weitere Informationen zu DWIH São Paulo Online Talks

Die Webinare finden in zwei Serien von jeweils drei 60-minütigen Treffen statt, wobei jedes einem der drei Themenkreise gewidmet ist – überleben, leben und die Zukunft gestalten – und jeweils deutsche und brasilianische Experten aus verschiedenen Bereichen teilnehmen. Die Debatten finden auf der Plattform Adobe Connect http://daad.reflact.com/dwihsponlinetalks statt. Die offizielle Sprache dieser Veranstaltungen ist Englisch.

Quelle: DWIH São Paulo

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