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Sprache

Die Fähigkeit mehr als eine Sprache zu sprechen oder zu verstehen, hat eine positive Wirkung auf Studienleistungen, Kommunikationskompetenzen und insgesamt auf kognitive Fähigkeiten. Menschen sind jedoch oft voreingenommen bei ihrer Wahrnehmung von bestimmten Akzenten und Sprachen. Dies kann zu Vorurteilen und Diskriminierung führen, vor allem wenn es mit rassistischen oder anderen Stereotypen verbunden ist.

So werden beispielsweise Grammatikfehler, geringe Deutschkenntnisse oder Lese- und Schreibschwierigkeiten manchmal als Zeichen von fehlenden Kompetenzen in anderen Bereichen interpretiert. Auch regionale Akzente und Dialekte innerhalb Deutschlands werden manchmal hinsichtlich Schicht oder Bildungsstand negativ konnotiert – mit der Folge, dass Personen sich unter Druck gesetzt fühlen, sich einer bestimmten Vorstellung von „Hochdeutsch“ anzupassen, um ernst genommen zu werden. Auch wird der Zugang zu bestimmten Angeboten aufgrund fehlender Sprachkompetenzen verwehrt – das kann manchmal sachlich gut begründet sein, stellt aber manchmal eine ungerechtfertigte Benachteiligung dar.

Diskriminierende Handlungen, die an die verbale oder schriftliche Kommunikation der betroffenen Person anknüpfen, sind nicht nur an der Freien Universität Berlin, sondern auch im Landesantidiskriminierungsgesetz Berlin (LADG) verboten. Dazu zählen unter anderem die Aussprache (z.B. Akzent), Analphabetismus oder die ungerechtfertigte Forderung nach bestimmten Sprachkenntnissen beim Zugang zu (staatlichen) Dienstleistungen. Auch der Gebrauch der Gebärdengespräche wird geschützt, da diese eine anerkannte und eigenständige Sprache ist. Diskriminierungen aufgrund von fehlenden deutschen Sprachkenntnissen, eines Akzents oder anderer sprachlicher Merkmale führen zu gesellschaftlichen Ausschlüssen.

Gerade im Kontext der Universität spielt Bildungssprache eine besondere Rolle. Eine bestimmte Art und Weise des Sprachgebrauchs ist für die formalen Bildungskontexte in Deutschland charakteristisch, und gilt schon als Schlüssel für Schulerfolg und somit auch für den Zugang zur Hochschule. Somit bestehen sprachliche Barrieren nicht nur für Studieninteressierte und Studierende, für die Deutsch keine Erstsprache ist, sondern auch für jene, die aufgrund ihrer sozialen Herkunft und/oder ihres Bildungsweges nicht selbstverständlich diese bestimmte Form des Hochdeutschen beherrschen.

An der Freien Universität Berlin studieren und arbeiten viele Menschen, die eine Vielzahl von Sprachen sprechen und unterschiedliche Akzente haben. Die Universität ist bestrebt, für sie eine Lehr-, Lern- und Arbeitsumgebung zu sein, in der sie sich sicher und wertgeschätzt fühlen, sich einbringen und weiterentwickeln können und gleichberechtigt teilhaben können. Hierzu gehört sowohl der individuelle Umgang als auch die nachhaltige Erfüllung struktureller Chancengleichheit.

Es wird angestrebt, sprachliche Informationen für Studieninteressierte, Studierende und Beschäftigte leicht verständlich und übersichtlich zur Verfügung zu stellen. Ebenfalls wird angestrebt, alle Webseiten und möglichst viel Kommunikation der Universität sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache zu veröffentlichen. Einige Arbeitsbereiche kommunizieren dort, wo es eine inhaltliche Nähe oder Notwendigkeit gibt, auch in weiteren Sprachen.