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Augenblicke

Klimawald, #YESWECAMPUS, Tiermodelle in der Veterinärmedizin, Theater trifft Wissenschaft: Das Semester in Bildern

17.12.2021

Der britische Liedermacher Robert Metcalf (mit Gitarre) setzte zusammen mit einem Chor von Freiwilligen im Berliner Grunewald zwischen rund 800 Rotbuchen ein Zeichen für den Erhalt von Rotbuchenwäldern.

Der britische Liedermacher Robert Metcalf (mit Gitarre) setzte zusammen mit einem Chor von Freiwilligen im Berliner Grunewald zwischen rund 800 Rotbuchen ein Zeichen für den Erhalt von Rotbuchenwäldern.
Bildquelle: Björn Kral

Singen im Walde: „Der Klimawald ist ein prima Wald“

Der britische Liedermacher Robert Metcalf und ein Chor von Freiwilligen haben sich Anfang November im Berliner Grunewald zwischen rund 800 Rotbuchen getroffen, um ein Zeichen zu setzen für den Erhalt von Rotbuchenwäldern, die durch den Klimawandel gefährdet sind. Die Rotbuche ist „Baum des Jahres“ 2022. Großgezogen wurden die Buchen im zur Freien Universität gehörenden Botanischen Garten Berlin mit Samen aus ganz Europa. Im Dezember 2019 wurden sie von dort in den Grunewald „umgezogen“. Mit dem „Klimawald“ wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende der Freien Universität um den Privatdozenten Dr. Manfred Forstreuter unter anderem herausfinden, ob Rotbuchen der Klimakrise besser trotzen als ihre einheimischen Verwandten – ganz gleich ob sie aus Sizilien oder Südschweden stammen, aus Spanien oder Rumänien. Unterstützt wird das Projekt von den „Berliner Forsten“ und dem „Waldmuseum“ der „Schutzgemeinschaft Deutscher Wald“. Wer den Klimawald mit einer Baumpatenschaft unterstützen möchte, kann sich an die Ernst-Reuter- Gesellschaft wenden: Sie erhöht jede Patenschaft um einen Zuschuss. Das Treffen der Sängerinnen und Sänger fand übrigens unter 3G-Bedingungen statt: Alle Anwesenden waren geimpft, genesen oder getestet. Das Singen des von Robert Metcalf getexteten und mit Musik unterlegten Songs mit der ersten Refrainzeile „Der Klimawald ist ein prima Wald“ wurde auch gefilmt. Das Video, dessen Produktion von der Ernst-Reuter-Gesellschaft finanziert wurde, kann bei YouTube angeschaut werden, der Song ist unter anderem auch bei Spotify zu hören

Etwas Normalität zum Start des Semesters: #YesWeCampus

#yeswecampus: Unter diesem Motto fand die Aktionswoche zur Rückkehr in das Wintersemester statt.

#yeswecampus: Unter diesem Motto fand die Aktionswoche zur Rückkehr in das Wintersemester statt.
Bildquelle: Björn Kral

Unübersehbar steht zum Start des Wintersemesters ein Schriftzug auf dem Platz vor der Holzlaube der Freien Universität: #yeswecampus. Passantinnen und Passanten, Studierende und Angehörige der Freien Universität haben auf den rund 20 Meter langen Buchstabenplastiken ihre Namen, ihre Gedanken und Botschaften zur Corona-Pandemie hinterlassen. Zum Semesterstart gab es auf dem Campus auch einen weiteren Service: Studierende, Beschäftigte und auch Anwohnerinnen und Anwohner konnten sich in einem Impfbus gegen das Coronavirus impfen lassen. Schon im Sommer hatte die Freie Universität eigens ein Impfzentrum eingerichtet. Mit diesem Engagement will die Freie Universität besonders jenen Studierenden persönliche Begegnungen ermöglichen, die ihr Studium während der Pandemie begonnen haben – und die die Freie Universität bislang vor allem als Fernuniversität kennen.

Modellhafte Lehre: Studierende der Veterinärmedizin üben Tierrettung

Am Pferdemodell lässt sich gut nachvollziehen, wie Koliken entstehen und behandelt werden müssen.

Am Pferdemodell lässt sich gut nachvollziehen, wie Koliken entstehen und behandelt werden müssen.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Vorsichtig führt Dr. Ann Kristin Barton, Privatdozentin und Fachtierärztin an der „Klinik für Pferde“ des Fachbereichs Veterinärmedizin der Freien Universität, an dem Modell eines Pferdekopfs eine sogenannte „Nasen-Schlund-Sonde“ durch die Speiseröhre in den Magen eines Pferdemodells ein. Damit zeigt sie Studierenden der Veterinärmedizin, wie mit dieser Technik der Mageninhalt eines Pferdes kontrolliert und gegebenenfalls abgesaugt werden kann. Das Üben an Tiermodellen ist mittlerweile Teil eines Pflichtkurses für die Studierenden zur Behandlung der häufigsten Notfälle in der Tiermedizin. Notfall- Klassiker sind: ein von einem Auto angefahrener Hund, ein Rind mit komplizierter Geburt, ein Huhn mit Verdacht auf Salmonellen oder ein Pferd mit Kolik. Für diese Notfall-Simulationen hat die Veterinärmedizin der Freien Universität rund 90 Tiermodelle im Einsatz. Der Vorteil: Mit den Modellen lassen sich medizinische Eingriffe an gesunden Tieren vermeiden. Eine Besonderheit des Lehrkonzepts ist, dass alle, die in Düppel Veterinärmedizin studieren, wiederum ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen an einem Tiermodell unterrichten. Ausgedacht hat sich das interaktive Lehrformat Dr. Jörg Aschenbach, Professor für Veterinär-Physiologie und Prodekan für Lehre am Fachbereich Veterinärmedizin.

Große Bühne: „Theater des Anthropozän“ und Einstein Research Unit „Climate and Water under Change“ präsentieren Salon zur Zukunft des Wassers in Berlin-Brandenburg

Kunst und Wissenschaft kommen beim "Theater des Athropozän" zusammen.

Kunst und Wissenschaft kommen beim "Theater des Athropozän" zusammen.
Bildquelle: Theater des Anthropozän, Andreas Deinert

„Was sollen wir für eure Gewässer nur tun?“, scheint der Tänzer Ziv Frenkel zu fragen, den Blick gewendet auf einen Fisch, der im Humboldt Labor des Humboldt Forums auf einer Leinwand vorüber schwimmt. Frenkel ist Teil des „Theater des Anthropozän“, das zusammen mit der Einstein Research Unit „Climate and Water under Change (CliWaC)“ Wissenschaft auf die Bühne bringt. In der Research Unit untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Berliner Universitäten im Verbund der „Berlin University Alliance“, wie sich der Klimawandel auf die Verfügbarkeit und Qualität von Wasser in der Region Berlin-Brandenburg auswirkt und wie sich Wasserressourcen nachhaltig bewirtschaften lassen.

„Wir wollen aber nicht nur die Auswirkungen von Klimaveränderungen naturwissenschaftlich beschreiben, sondern auch verstehen, welche Risiken die Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf den Klimawandel wahrnehmen und welche Auswege sie sehen“, sagt Dr. Britta Tietjen, Professorin am Institut für Biologie der Freien Universität und Sprecherin der Research Unit. „Kunst ist eine grandiose Möglichkeit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen“, sagt die Ökologin, „weil wir unsere Gefühle, Ängste und Gedanken mit und in der Kunst ausdrücken können.“

Inspiriert von den Berliner Salons des 18. Jahrhunderts soll ein Raum des Sich-Begegnens, der künstlerischen Erfahrung und des Wissens entstehen. In mehreren Miniperformances sollen Besucherinnen und Besucher bei den Aufführungen mitwirken und mit Forscherinnen und Forschern über eine nachhaltige Wasserzukunft ins Gespräch zu kommen. „Ich bin sehr neugierig darauf, das Ergebnis ist völlig offen“, sagt Britta Tietjen.