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Überblick über das Projekt

K2teach verfolgte seit 2015 das Ziel, zukünftige Lehrer*innen bereits im Studium auf die Anforderungen lernwirksamen Unterrichts vorzubereiten. Hierbei fokussierte K2teach auf Kompetenzen der Diagnose individueller Lernvoraussetzungen sowie der Planung und Evaluation von Unterricht und einer flexiblen Reaktion auf die konkreten Bedürfnisse der Schüler*innen. Dazu wurden spezifische Lerngelegenheiten entwickelt, systematisch untersucht und nach erfolgreicher Evaluation in die Lehrkräftebildung der Dahlem School of Education (DSE) an der Freien Universität Berlin integriert. Außerdem haben wir mit dem ersten Berliner Masterstudiengang für Quereinsteiger*innen, dem sog. Q-Master, alternative Wege in das Lehramt eröffnen können. 

Projektmeilensteine K2teach

Die Übersicht auf der linken Seite stellt die Meilensteine dar, die in K2teach in der ersten (2015-2018) und zweiten Förderphase (2019-23) realisiert wurden: In der ersten Förderphase wurden zunächst Lehr-Lerngelegenheiten mit Theorie-Praxisbezügen entwickelt, pilotiert und in ihren Lernwirksamkeiten systematisch untersucht. In der zweiten Phase setzte K2teach besonders auf Verstetigung seiner entwickelten Formate in die Strukturen der Lehrkräftebildung an der Freien Universität Berlin. Außerdem sollen die Lehr-Lerngelegenheiten in immer mehr Fächern, immer mehr Lehramtsstudierenden zur Verfügung stehen und auch Referendar*innen in der zweiten Phase der Lehramtsausbildung in ihrer professionellen Entwicklung unterstützen.  

In der zweiten Förderphase (2019-2023) umfasst K2teach vier Schwerpunkte

  • Fallbasierte Lehr-Lern-Tools 

Auf Grundlage der in der ersten K2teach-Förderphase entwickelten Instrumente wurden fallbasierte computer- und manual-gestützte (sog. blended learning) Lehr-Lern-Tools entwickelt. Kernstück dieser Lehr-Lern-Tools sind prototypische Beispiele einzelner Lernender, Schulklassen oder Schulen, die durch reale und simulierte Daten aus dem Schulalltag konstruiert und in Form von Fallvignetten aufbereitet wurden. Die angehenden Lehrkräfte lernen anhand konkreter Personen und Situationen, Wissen anzuwenden, evidenzbasiert zu handeln und Handlungserfahrungen im Schulalltag theoriebasiert zu reflektieren. 

  • FOCUS Videoportal 

Das FOCUS Videoportal ermöglicht computerbasierte Unterrichtsanalysen, um den Aufbau professioneller Unterrichtskompetenzen (u.a. professionelle Wahrnehmung von und Umgang mit Unterrichtsstörungen oder Schüler*innenvorstellungen, usw.) bei angehenden Lehrpersonen zu fördern. Vier Angebote in einer weiter steigenden Anzahl von lehramtsbezogenen Fächern (u.a.Bildungswissenschaften, Didaktiken der Politik, Biologie, Philosophie und Ethik, Chemie und Informatik) wurden dafür entwickelt: 

  1. Videodatenbank, die Unterrichtsvideos und Interviews mit Lehrkräften und Schüler*innen sowie Begleitmaterialien (Unterrichtsverlaufspläne, etc.) enthält und die eine Arbeit zu selbstgewählten Themen unterstützen. 
  2. Lerngelegenheiten, die Videos und Begleitmaterialien in didaktisch aufbereiteten Umgebungen für eine fokussierte Analyse anbieten. 
  3. Toolbox, die Empfehlungen zu Fachliteratur und zu Instrumenten der Unterrichtsentwicklung enthält.
  4. Videozirkel, die u.a. digitale Reader beinhalten, mit denen Lehramtsstudierende in Lehramtsfächern der ersten Phase (u.a. Bildungswissenschaften, Politik, Biologie, usw.), aber auch im Vorbereitungsdienst fokussierte Reflexionen ihrer Praxiserfahrungen anstellen können (u.a. zu Klassenmanagement, zur Unterstützung politischer Urteilsbildung oder dem Planen von Biologieunterricht).

Die videobasierten Lerngelegenheiten des FOCUS Videoportals sind außerdem in das standortübergreifende Meta-Videoportal eingebunden. Dadurch werden Inhalte verschiedener deutscher Hochschulvideoportale für viele Akteur*innen der Lehrkräftebildung an einem Ort zusammenzuführt und nachhaltig zugänglich.

  • Lehr-Lern-Labor-Seminare (LLLS) 

Gemäß dem Ziel einer frühen, aber gleichzeitig vereinfachten Praxiserfahrung zur Unterstützung von Professionalisierungsprozessen bei angehenden Lehrkräften wurden Lehr-Lern-Labor-Seminare (LLLS) in die frühe Bachelor- und Masterphase in diverse Lehramtsfächer (Didaktiken des Englischen, der Geschichte, der Physik und des Sachunterrichts) integriert. LLLS ermöglichen Lehramtsstudierenden in fünf Schritten eine komplexitästreduzierte, theoretisch-reflektierte Praxiserfahrung an der FU Berlin. Neben einer Skalierung auf größere Studierendenkohorten (u.a. in der Didaktik des Sachunterrichts) und einer Ausweitung auf neue Fächer (u.a. Geowissenschaften) in sowohl den Fachdidaktiken als auch den Fach- und Bildungswissenschaften wurden die bestehenden LLLS auch in Bezug auf weitere fachdidaktische Schwerpunkte (u.a. das queerhistorylab. zur Förderung von Gendersensibilität, das LLLS Computational Playground zu informatischem Lernen in der Grundschule oder das Digital Lab und Virtual Teaching Lab zur Entwicklung mediendidaktischer Kompetenzen von Englischlehramtsstudierenden) neu ausgerichtet. Zu den LLLS der FU Berlin fanden Effektivitätsuntersuchungen statt. Die Befunde dieser Studien flossen in die permanente Weiterentwicklung der LLLS der FU Berlin ein. Außerdem erfolgte in der zweiten Phase die Verankerung und damit Verstetigung des LLLS-Formates in den Studienordnungen der FU Berlin. 

  •  Quereinstiegsmaster (Q-Master)  

Der Master of Education mit dem Profil Quereinstieg (kurz: Q-Master) richtet sich an Lehramtsinteressent*innen, die nicht über alle notwendigen Zugangsvoraussetzungen für ein Regellehramtsmasterstudium verfügen. Für sie wurde entlang eines Qualitätssicherungsmodells in vier Schritten ein spezifisches Studienprogramm erarbeitet, das es ihnen ermöglicht, die noch fehlenden Studienanteile nachzuholen und innerhalb von vier Semestern einen Abschluss zu erwerben. In der zweiten Förderphase wurde der Modellstudiengang weiter erprobt und für naturwissenschaftliche Lehramtsstudierende und Quereinsteiger*innen der Fremdsprachendidaktik evaluiert. Hierbei sollte erforscht werden, ob und wie die Qualifizierung der Quereinsteiger*innen innerhalb des Q-Masters für den anschließenden Vorbereitungsdienst gelingt und wie der im Vergleich zu Regelstudierenden deutlich erhöhte Beratungsaufwand reduziert werden kann (vgl. hierzu Forschungsvorhaben von Ghassemi, Milster und Wäckerle).