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SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz

SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz

SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz

2020

Forschung & Lehre

Mehr als ein Drittel der laufenden Forschungsprojekten haben einen Nachhaltigkeitsbezug, darunter haben sich zahlreiche explizit mit dem Klimaschutz auseinandergesetzt. Sowohl Lehrveranstaltungen der Fachbereiche haben ihren Studierenden Wissen rund um das Thema Klima(schutz) vermittelt, beispielsweise auch der der ABV-Bereich “Nachhaltigkeit lernen”. Die ABV-Seminare werden im Wintersemester 2020/21 von der Ringvorlesung mit dem Titel “Die Klimakrise in Zeiten multipler Krisen” begleitet. Studierende lernen darin wissenschaftliche Konzepte wie das Anthropozän kennen oder setzen sich mit der Frage auseinander, welche Rolle Mobilität für unsere Gesundheit, die Luftqualität und das Klima hat.

Am Institut für Biologie wird vielfältig und interdisziplinär zu Biodiversität und den Folgen für Klima und Umwelt geforscht. Am Fachbereich Geowissenschaften setzen sich Forscher*innen und Lehrende mit dem Mikroklima der Stadt, der Bevölkerungsgesundheit sowie der Definition des Anthropozäns (Zeitalter des Menschen) auseinander. Das Forschungszentrum für Umweltpolitik berät darüber hinaus deutsche und andere Regierungen und Ministerien sowie nationale und internationale Institutionen. Es unterhält Kooperationen mit zahlreichen Forschungsinstituten, Universitäten und Nichtregierungsorganisationen in Europa, Asien und Amerika.

Transfer & Third Mission

Die Freie Universität Berlin ist Mitglied in verschiedenen Verbänden und Netzwerken, die sich mit Klimawandel und Klimapolitik auseinandersetzen und Synergien bilden. Dazu zählen zum Beispiel das Deutsche Klima-Konsortium (DKK), welches die bedeutenden Einrichtungen der deutschen Klima(folgen)forschung repräsentiert und die deutsche und europäische Klimapolitik bei der Ausrichtung und Umsetzung berät. Eine ähnliche Plattform ist auch das transdisziplinäre Climate Change Center Berlin-Brandenburg. Das Zentrum für Forschungs- und Wissenstransfer setzt sich für die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens ein, fördert den Austausch zwischen Forschung, Politik und Zivilgesellschaft und arbeitet an Klimaschutz-Lösungen.

Mit Fridays for Climate Justice hat sich an der FU eine eigene studentische Hochschulgruppe zur deutschlandweiten Fridays For Future-Bewegung gegründet, die die Interessen der Studierenden an der FU vertritt und ihre Forderungen an die Leitung der FU weitergibt. 2019/2020 hat die Gruppe unter anderem die Vorlesungsreihe “Lectures For Future” organisiert. Mehrere Wissenschaftler*innen der FU unterstützen und engagieren sich in der Initiative Scientists For Future.

Die Nachhaltigkeitsinitiative Sustain It organisiert jährlich die Hochschultage für Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Mit vielfältigen Workshops und Seminaren sowie kreativen Formaten wie Kleidertausch, Foodsharing, Upcycling oder Fahrrad-Reparaturen bieten die Hochschultage Mitmach-Angebote und zeigen praktische Möglichkeiten auf, wie Ressourcen durch Prinzipien des Tauschens, Teilens und Wiederverwendens eingespart werden können.

Der Nachhaltigkeitsbericht der FU Berlin

Der Nachhaltigkeitsbericht der FU Berlin
Bildquelle: Susanne Wehr

Campus & Management

Das SDG 13 ist eines der Kernelemente der Nachhaltigkeitsstrategie der Freien Universität Berlin. Im Jahr 2011 hat die FU als erste Berliner Hochschule eine Klimaschutzvereinbarung mit dem Land Berlin abgeschlossen, 2018 wurde die Vereinbarung verlängert. Ein weiterer wichtiger Schritt war im Dezember 2019 die Erklärung des Klimanotstandes. Damit bekennt sich die Universität dazu, bei allen Entscheidungen und Planungen die Auswirkungen auf das Klima zu berücksichtigen und Nachhaltigkeit und Klimaschutz noch stärker in allen Bereichen der Hochschule zu verankern. Mit der Erklärung des Klimanotstands verpflichtet sich die Universität zu einem klimaneutralen Betrieb bis 2025. Lesen Sie hierzu auch unseren aktuellen Nachhaltigkeitsbericht.

Eine wichtige Instanz bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsaktivitäten im Sinne der Klimanotstandserklärung stellt dabei das Steuerungsgremium Nachhaltigkeit & Klimaschutz dar. Es repräsentiert alle Statusgruppen der Universität und setzt sich aus Vertreterinnen und Vertretern von Studierenden, der Wissenschaft und Verwaltung sowie universitärer Gremien zusammen.

Eine Übersicht über die Klimaschutzmaßnahmen, die bereits jetzt erfolgreich auf dem Campus umgesetzt werden, gibt es hier. Meilensteine des nachhaltigen und klimafreundlichen Campusmanagements sind ein universitätsweites Energie-Onlinemonitoring, gezielte Energieeffizienzprogramme, ein Green-IT-Programms und der Bezug CO2-neutralen Stroms, der auf einer Entscheidung des Berliner Abgeordnetenhauses basiert. Mit diesen Maßnahmen ist es gelungen, den Energieverbrauch der Universität gegenüber der Ausgangssituation 2000/01 um 27% bzw. flächenbereinigt sogar um 29 % zu reduzieren. Die CO2-Emissionen wurden in diesem Zeitraum um 80 % reduziert. Rund vier Fünftel dieses Rückgangs sind auf den Bezug CO2-freien Stroms seit 2010 zurückzuführen. Ausführlich können Sie sich in den Nachhaltigkeitsberichten und auf den Seiten der Stabsstelle Nachhaltigkeit & Energie informieren.

Strom- und Wärmeerzeugung

Zwischen 2008 und 2012 hat die Freie Universität die Dächer von 9 Institutsgebäuden mit Photovoltaikanlagen bestückt. Die Photovoltaikanlagen haben eine Gesamtkapazität von 675 kWp. Der mit diesen Anlagen produzierte Strom – jährlich etwa 600.000 Kilowattstunden – wird größtenteils direkt in die Stromversorgung der Universität eingespeist und reicht aus, den jährlichen Strombedarf beispielsweise des Fachbereichs Politik- und Sozialwissenschaften zu decken. Dies entspricht etwa dem Verbrauch von 150 Vier-Personen-Haushalten.

Zusätzlich hat die Freie Universität im Februar 2013 erstmals zwei Blockheizkraftwerke (BHKW) in den Campussen in Lankwitz und Düppel in Betrieb genommen. Zwei weitere BHKW gingen 2014 in Dauerbetrieb. Blockheizkraftwerke produzieren Strom und Wärme gleichzeitig und zählen zu den hocheffizienten Energieerzeugungsanlagen. Die BHKW verfügen über eine elektrische Erzeugungsleistung von insgesamt 715 Kilowatt, mit denen jährlich zwischen 4,5 und fünf Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden.

Die studentische Fahrradwerkstatt in der Fabeckstraße

Die studentische Fahrradwerkstatt in der Fabeckstraße
Bildquelle: Leonie Schlick

Mobilität

Mit dem gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehrssystem haben alle Beschäftigten und Studierenden die Möglichkeit, die Freie Universität Berlin mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Bei der Immatrikulation erhalten Studierende automatisch das Verkehrsverbund-Berlin-Brandenburg-Semesterticket. Seit 2004 besteht für die Beschäftigten die Möglichkeit, ein Firmenticket zu erwerben. Damit setzen wir Impulse für ein umweltfreundliches Mobilitätsverhalten.

Trotz des sehr attraktiven Nahverkehrssystems gibt es aus Nachhaltigkeitssicht noch mehrere offene Handlungsfelder. Ein erster Schwerpunkt neuer Aktivitäten bildet die Umsetzung der nachhaltigkeitsorientierten Mobilitätsstrategie, die das Präsidium im Jahr 2019 verabschiedet hat. Diese zielt insbesondere darauf, eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Mobilität einschließlich einer entsprechenden verkehrs- und campusbezogenen Infrastruktur zu fördern sowie einen möglichst CO2-freien und kosteneffizienten Fuhrpark inklusive eines Pooling-Konzeptes zu gestalten. Schließlich soll ein beispielgebendes Konzept erarbeitet werden, das Dienstreisen mit den Anforderungen des Klimaschutzes verbindet. Die Mobilitätsstrategie ist ein wichtiger Baustein der Klimaschutzpolitik der Universität sowie der campusbezogenen Entwicklungsplanung.

Seit 2018 gibt es auf dem Campus die Fahrradselbsthilfewerkstatt FUrad. Die von Studierenden initiierte und selbstverwaltete Werkstatt stellt Werkzeuge und Ersatzteile zur Verfügung und hilft mit praktischem Wissen beim Reparieren. So wird die Fahrradmobilität am Campus aktiv gefördert.

Selbstverpflichtung zum Verzicht auf Kurzstreckenflüge

Im August und September haben Vertreter*innen der Scientists for Future an Berliner Universitäten und in Potsdam zur Unterzeichnung einer freiwilligen Selbstverpflichtung zum Verzicht auf Kurzstreckenflüge von unter 1.000 km aufgerufen. Die Verpflichtung können Sie hier nachlesen. Die Ergebnisse wurden am 20. September am Brandenburger Tor auf dem globalen Klimastreik S4F präsentiert. In der Region Berlin/Brandenburg waren zu diesem Zeitpunkt 1.728 Wissenschaftler*innen und wissenschaftsunterstützendes Personal dem Aufruf gefolgt. An der Freien Universität haben bisher 266 Vertreter*innen aus allen Fachbereichen und der Universitätsverwaltung die Selbstverpflichtung zum Verzicht auf Kurzstreckenflüge unterzeichnet.

Klimaschutz an der Freien Universität ist also auch eng mit dem SDG 7, SDG 11, SDG 12 und SDG 15 verknüpft.

Nachhaltigkeit
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