Das Ideen-Team

Wir sind ein transdisziplinär zusammengesetztes Team aus unterschiedlichen Fachbereichen der Freien Universität und externen Partner*innen aus den Bereichen Kunst und Wirtschaft.

Gemeinsam engagieren wir uns für den Erhalt der Biodiversität und für Klimaschutz auf dem Campus und in der Stadt. Uns liegt am Herzen, dass wir mit unserem Projekt möglichst viele Menschen mitnehmen und am Beispiel unserer Apfelwiese modellhaft zeigen, wie man mit konkreten Maßnahmen und guter Bildung Artenvielfalt und Klimaresilienz auf dem Campus fördern kann.

Geleitet wird das Projekt von Karola Braun-Wanke, Koordinatorin der Initiative SUSTAIN IT! und Prof. Dr. Matthias Rillig, AG Rillig, Fachbereich Biologie. In unser Mitmachlabor beziehen wir weitere Akteur:innen und Expertisen der Freien Universität Berlin und der Stadt Berlin ein, wie u.a. das Campusmanagement der Technischen Abteilung, Studierende aus verschiedenen Disziplinen, die Initiative Blühender Campus, UniGardening@SUSTAIN IT!, die Koordinierungsstelle NUN, einen Terrapreta-Spezialisten, eine Pflanzenökologin, eine Bodenforscherin, das Grünflächenamt des Bezirks, eine Wildbienenexpertin, eine freie Künstlerin, Baumexpert*innen und einen Pomologen.

Über die Idee

Auf dem Campus der Freien Universität Berlin gehen immer mehr Obstbäume und Streuobstwíesen durch Bebauung verloren oder befinden sich teilweise in einem besorgniserregenden Zustand. Eine solche gefährdete Apfelwiese befindet sich an der Otto-von-Simson-Straße auf dem Campus Dahlem. Diese Apfelwiese ist nicht nur ein kleiner Ort der Artenvielfalt, sondern auch ein beliebter Verweilort für FU-Angehörige und Berliner Bürger*innen.

Als Projektteam ist es uns ein Anliegen, mit unserem Mitmachlabor diesen kleinen Apfelhain zu erhalten und dort langfristig einen Lern- und Begegnungsort rund um die Themen Biodiversität und Klimaschutz zu gestalten sowie sicht- und erlebbar zu machen.

Herzstück unseres Mitmachlabors ist ein 2-semestriges, transdisziplinäres Seminar im ABV-Bereich Nachhaltige Entwicklung. Gemeinsam mit Studierenden und Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen möchten wir den Apfelhain zunächst erforschen und dann überlegen, wie wir die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen und deren Lebensräume erhalten und fördern können. Gleichzeitig möchten wir mit unserem Projekt mit weiteren FU-Angehörigen und Anwohner*innen ins Gespräch kommen und sie für den Erhalt der Biodiversität sensibilisieren.

Ziel unseres Mitmachlabors ist es, gemeinsam ein Maßnahmenkonzepts zur Verbesserung des Boden-, Arten-, Klima- und Wasserschutzes zu entwickeln. Dieses stellten wir der Technischen Abteilung vor, um anschließend die Umsetzbarkeit zu prüfen. Mit dem Projekt wollen wir einen praktischen Beitrag zur Erreichung der Ziele der Berliner Strategie zur biologischen Vielfalt und der Klimanotstandserklärung der FU Berlin leisten.

Das Seminar ist im Sommersemester 2023 gestartet. Weitere Informationen unter: https://www.fu-berlin.de/vv/de/lv/798602?m=348955&pc=478016&sm=682860

Erfahrungen und Ausblick

Wir sind sehr froh, dass wir trotz des organisatorischen und zeitlichen Aufwands sowohl unsere kurzfristigen als auch die mittelfristigen Projektziele vollumfänglich erreichen konnten. Aus dem Projekt nehmen wir für uns mit, wie wertvoll Vernetzung und gute Kontakte sind und wie wichtig es ist, an einer manchmal etwas unübersichtlichen Institution wie der FU gemeinsam mit anderen zusammen zu arbeiten. Die Kommunikation mit den zuständigen Ansprechpersonen klappte gut, sodass wir auch kurzfristige Maßnahmen termingerecht durchführen konnten. Darüber hinaus hat uns das Projekt gezeigt, wie wichtig und wertvoll Partizipation von Studierenden bei der Gestaltung unseres Campus ist. Die Studierenden zeigten großes Engagement, auch weil sie das handlungsorientierte Mitmachlabor zur Rettung der Apfelwiese als sinn- und identifikationsstiftend erlebt haben. Sie waren erstaunt, wie viele neue Inhalte, Hintergründe und Methoden sie erworben und was sie alles auf der Apfelwiese praktisch umgesetzt haben.

Positiv überrascht waren wir vom Erfolg unseres transdisziplinären und handlungsorientierten Ansatzes. So konnten wir eine große Offenheit der interdisziplinär zusammengesetzten Studierenden für die vielen verschiedenen Themenbereiche sowie eine hohe Wertschätzung von unseren externen Partner*innen und Referent*innen verzeichnen. Unser partizipatives Mitmachlabor nach dem Vorbild, kann insgesamt als Blaupause für andere sanierungsbedürftige Grünflächen der FU Berlin dienen.

Für das weitere Vorgehen erhoffen wir uns, dass die im Rahmen unseres Projekts erarbeiteten Gestaltungs- und Maßnahmenvorschläge für die Umgestaltung, Sanierung und sozial-ökologischen Aufwertung der kulturhistorisch bedeutsamen Grünfläche auch umgesetzt werden. Für die professionelle Prüfung und Planung der Umsetzung sollte im nächsten Schritt mit einem Landschaftsarchitekturbüro zusammengearbeitet werden. Gemeinsam mit der Technischen Abteilung wollen wir überlegen, wie wir den Ort mit der Umsetzung der Maßnahmen zu einem Lern- und Wohlfühlort für Mensch, Tier und Pflanze ausbauen können.

Kontakt

Karola Braun-Wanke: karola.braun-wanke@fu-berlin.de

Judith Hübner: judith.huebner@fu-berlin.de