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Die Freie Universität Berlin ist KlimaSchutzPartner 2008

KlimaSchutzPartner 2008 ausgezeichnet

Lebens(t)raum Johannisthal GbR, 30° Solar GmbH und Freie Universität Berlin gehen vorbildlich mit Energie um

 

Eine ökologische Wohnsiedlung in Johannisthal und Berlins größtes Solardach-Projekt sind in diesem Jahr die beiden Haupt-Preisträger der Initiative "Klimaschutz-Partner Berlin". Die Auszeichnungen für vorbildliche Maßnahmen zum Klimaschutz wurden am Montagabend im Rahmen der Berliner Energietage in der Industrie- und Handelskammer (IHK) zum siebten Mal vergeben. Beworben hatten sich insgesamt 23 Projekte, acht mehr als im Vorjahr.

Durch die Projekte der bisherigen Preisträger zur Energieeinsparung und Nutzung erneuerbarer Energien würde der Ausstoß von 18.000 Tonnen Kohlendioxid jährlich verhindert, erklärte IHK-Geschäftsführerin Marion Haß. Berlins Umwelt-Staatssekretär Benjamin Hoff unterstrich, dass der Senat an seinem Ziel festhalte, die CO2-Emission bis 2010 um 25 Prozent zu senken. Um dieses Ziel zu unterstützen, aber gleichzeitig auch eine gesetzliche Verpflichtung zu verhindern, hatten sich 1997 insgesamt 14 Wirtschafts- und Architektenkammern sowie Verbände der Wohnungswirtschaft und die Investitionsbank Berlin zur Aktion "Klimaschutz-Partner Berlin" zusammengeschlossen.

"Lebens(t)raum Johannisthal" nennt sich die Gemeinschaftssiedlung von 19 Häusern an der Treptower Straße Am Rundling, deren 70 Bewohner sich nicht nur den Traum von eigenen Häuschen, sondern auch eine ökologische Vision erfüllt haben. Die Häuser wurden aus Holz, Lehm, Stroh, Hanf, Linoleum und anderen ökologischen oder konventionellen Baustoffen errichtet. Aus einem gemeinsamen Technikkeller werden sie mit Wärme, Wasser und Strom versorgt. Die Heizanlage wird mit Holz befeuert und durch solarthermische Anlagen unterstützt.

Im letzten Winter wurde noch ein Abgaswärmetauscher mit nachgeschalteter Rauchgaswäsche eingebaut. Der Effekt: Aus dem Rauch werden 60 Prozent der Staubpartikel ausgewaschen und die Staubemission auf 30 Milligramm pro Kubikmeter reduziert. Der gesetzliche Grenzwert wird damit 80 Prozent unterschritten. Gleichzeitig wird noch Wärme aus dem Rauch herausgeholt, so dass bis zu 15 Prozent mehr Energie im System bleibt. Durch Heizkessel und Solaranlagen werden pro Jahr 66.000 Kilogramm CO2 eingespart. Der Lebensraum als Ökotraum.

Über die gesamte Stadt - genauer: die Bezirke Mitte und Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg - erstreckt sich das Projekt "Solarstrompark Berliner Schulen". Dazu hat die von Absolventen von TU Berlin, Technischer Fachhochschule und Fachhochschule für Wirtschaft Berlin gegründete Firma 30 Grad Solar GmbH Dachflächen auf acht Berliner Schulen von den Bezirken angemietet. Auf ihnen werden Photovoltaik-Anlagen mit einer Fläche von 21.700 Quadratmeter und einer Leistung von 1055 Kilowatt installiert. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 4,6 Millionen Euro und soll sich nach zehn bis zwölf Jahren durch die Einspeisevergütung für den Solarstrom amortisiert haben. Der Klimawirkung: CO2-Einsparungen von 650 Tonnen im Jahr. Hinzu kommt aber auch noch ein umweltpädagogischer Nebeneffekt, weil die Schüler das Thema Solarenergie auf dem Schuldach erlernen können.

Ursprünglich wollten die 30 Grad-Macher bis zu 24 Dächer in sechs Bezirken bestücken, aber nicht überall konnten die Verhandlungen abgeschlossen werden. Die komplizierten Zuständigkeiten in den Bezirken sind aus Sicht von 30 Grad Solar-Geschäftsführer Thomas Simeon auch ein wesentlicher Grund dafür, dass die Solarstrombörse des Senats nur geringen Zuspruch gefunden hatte. "Für etliche Interessenten war die Koordinierungsaufwand für die Anlagen höher als anfangs gedacht", meint Simeon. An einen zweiten Solarstrompark werde zwar schon gedacht, aber die Hauptaufgabe des Jahres sei, den ersten richtig ins Laufen zu bringen.

Den Klimaschutz-Preis für die beste öffentliche Einrichtung erhielt die Freie Universität Berlin. Die auf 200 Gebäude in Dahlem verteilte Hochschule senkte in den letzten Jahren kontinuierlich ihren Energiekonsum. 2007 lag der Verbrauch von Strom und Wärme um 27 Millionen Kilowattstunden niedriger als in den Jahren 2000 und 2001. Das entspreche einer Senkung von 18,4 Prozent und einer jährlichen Entlastung des Haushalts um 1,9 Millionen Euro, berichtete der Umweltbeauftragte der Freien Universität, Andreas Wanke. Gelungen sei die Einsparung durch technisch-bauliche Energieeffizienzprogramme und ein Prämiensystem.

Manfred Ronzheimer

aus: http://www.berlinews.de/artikel.php?15049
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