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Bericht von der Klimakonferenz COP26

COP26

COP26

News vom 06.12.2021

Von Laura Puttkamer, Teammitglied in der Öffentlichkeitsarbeit bei SUSTAIN IT! und freie Journalistin.

Ich war im November 2021 als Journalistin bei der COP26 in Glasgow und konnte dort viele spannende Veranstaltungen besuchen. Das Interesse war groß und es war gut, dass viele Events auch online stattfanden. So konnten mehr Personen an der COP26 teilnehmen. Die Atmosphäre vor Ort war durchwachsen und vor allem gegen Ende der Konferenz war viel Frustration zu psüren.

 

Die diesjährige Klimakonferenz, die COP26, stand unter dem Motto „Coal, Cars, Cash and Trees“. Beinahe zwei Wochen lang verhandelten über 35.000 Delegierte aus aller Welt über diese Themen. Dabei ging es immer wieder um das Paris-Abkommen aus dem Jahr 2015, das das Ziel vorgab, die Klimaerwärmung „deutlich unter 2 Grad Erwärmung“ zu halten.

 

Die Hoffnung, dass die COP26 in Glasgow die wichtige Kennzahl 1,5 Grad festschreiben würde, hat sich leider als vergeblich erwiesen. Bevor sich nun die Blicke auf die Cop27, die Ende 2022 in Ägypten stattfinden wird, richten, ist es an der Zeit für eine Bestandsaufnahme.

 

Coal, Cars, Cash and Trees

Obwohl die COP26 viele Erwartungen enttäuscht hat, gab es auch einige wichtige Erfolge. Dazu gehört zunächst einmal die Tatsache, dass mit dem Glasgow Climate Pact überhaupt eine Einigung möglich war – viele Beobachter:innen waren sich nicht sicher, ob dies in diesem Jahr gelingen würde.

 

Die wohl größten Fortschritte waren die Einigung über die Reduktion von Kohle, die Einigung über einen Stopp der Abholung bis zum Jahr 2030 sowie die Zusammenarbeit und Bereitschaft von China und den USA.

 

In den letzten Minuten der COP26 einigten sich die Delegierten darauf, die Formulierung „phase-out of coal“ zu „phase-down of coal“ zu ändern. Nur so war es möglich, die Zustimmung von Indien zu erhalten. Somit wurde die ursprüngliche Formulierung verwässert – aber zugleich ist der Glasgow Climate Pact das erste Abkommen seiner Art, in dem eine Reduktion der Kohlenutzung überhaupt erwähnt wird.

 

Viele große Autohersteller fehlten bei der COP26. Es war leider nicht möglich, eine Einigung darüber zu finden, bis wann Verbrennungsmotoren nicht mehr produziert werden dürfen. Jedoch gelang es, einige Klauseln in den Klimapakt von Glasgow einzubinden, die die Produktion von umweltschädlichen Motoren zumindest komplizierter machen werden.

 

Die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen erwies sich als weiterer Streitpunkt. Insbesondere die besonders vom Klimawandel bedrohten Länder des Globalen Südens zeigten sich enttäuscht davon, dass Akteure wie die EU keine ausreichenden finanziellen Zusagen machten. Die Hoffnung liegt daher nun vermehrt auf privaten Investitionen und Finanzierungen auf nationaler und regionaler Ebene.

 

Ein Hoffnungsschimmer der COP26 bestand darin, dass sich über 100 Länder dazu verpflichteten, bis zum Jahr 2030 die Abholzung von Wäldern zu stoppen. Dazu gehören auch Länder wie Brasilien, in denen die Regenwaldabholzung besonders gefährlich ist.

 

Was ist von der COP27 zu erwarten?

Schon jetzt ist klar, dass die Erwartungen an die COP27 sehr hoch sind. Sie soll das richten, was in Glasgow nicht gelungen ist. Dazu gehört die weitere Verhandlung der Festschreibung von maximal 1,5 Grad Erderwärmung in Vergleich zu vorindustriellen Zahlen.

 

Bei der COP26 haben sich die Länder dazu verpflichtet, ihre „Nationally Determined Contributions“, also die national festgelegten Beiträge gegen den Klimawandel, jährlich zu erneuern und anzupassen. Damit besteht ab jetzt mehr Rechenschaftspflicht, was ein wichtiger Fortschritt ist. Die COP27 wird dieses Vorgehen auf die Probe stellen.

 

Und was kann ich tun?

Der Klimawandel lässt sich nicht davon beeindrucken, was auf der COP26 beschlossen wurde und was bei der COP27 beschlossen werden könnte. Es ist nicht ausreichend, einmal pro Jahr über dieses drängende Thema zu diskutieren. Stattdessen liegt es an uns allen, die Umsetzung des Glasgow Climate Pacts einzufordern und auch darüber hinaus aktiv zu werden.

 

Hier einige Ideen dafür, wie du aktiv werden kannst:

 

Werde lokal aktiv und trage dazu bei, den Klimawandel aufzuhalten! Nachhaltigkeit wird auf der lokalen Ebene umgesetzt – und daran wirken wir allen mit. Wir freuen uns auf dich!

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