Springe direkt zu Inhalt

Louisa Reissig

Juniorprofessorin am Institute of Experimental Physics

14.07.2021

Louisa Reissig ist Juniorprofessorin am Institute of Experimental Physics

Louisa Reissig ist Juniorprofessorin am Institute of Experimental Physics
Bildquelle: privat

Im Strategieprozess geht es um eine Vision für Studium und Lehre: Wie sieht Ihr Studienalltag an der Freien Universität im Jahr 2030 aus?

Ich wünsche mir für die Zukunft mehr Begegnungsräume für informellen Austausch. Im Moment gibt es in der Gremienarbeit ja viele Formate, in denen sich Personen aus verschiedenen Bereichen der Freien Universität treffen und über bestimmte Themen diskutieren. Diese sind aber sehr formalisiert und bürokratisch, nehmen viel Zeit in Anspruch und es gibt nicht genug Zeit, um auch mal über andere Dinge zu sprechen. 2030 könnte es an der Freien Universität zum Beispiel gemütliche und offene Kaffee-Räume geben, in denen Dozierende, Studierende und andere Mitarbeitende zufällig ins Gespräch kommen könnten. Auch fachbereichsweite und universitätsweite Seminare können die Kommunikation innerhalb der Universität fördern.

Wo haben Sie sich im Rahmen des Strategieprozesses eingebracht und welche Themen sind Ihnen dabei besonders wichtig?

Ich habe mich in der AG 23 „Qualität der Präsenzlehre in Zeiten der Digitalisierung“ eingebracht. Seit Beginn der Pandemie geht es ja sehr viel darum, wie man digitale Lehrformate verbessern kann, aber ich finde, es wird zu wenig darüber geredet, wie man Präsenzlehre verbessern kann, weil uns digitale Medien zur Verfügung stehen. Was kann ins Digitale ausgelagert werden, damit wir in den Präsenzveranstaltungen mehr Zeit haben zum Diskutieren, zum Erlernen des kritischen Umgangs mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, zum Wertschätzen anderer Meinungen? Ich unterrichte Physik ­– da geht es ja nicht darum, den Studierenden Faktenwissen zu vermitteln, sondern den Umgang mit dem Wissen, bzw. die Methodik sich Zusammenhänge herzuleiten und Schlussfolgerungen zu ziehen. Und darüber sollten wir mehr sprechen.

Über welche Begebenheit haben Sie sich im Laufe des bisherigen Prozesses am meisten gefreut?

Vor zwei Jahren hatte mir der Vizepräsidenten für Studium und Lehre Hauke Heekeren von der Idee erzählt, dass er gerne mit Vertreterinnen und Vertretern aller Statusgruppen darüber diskutieren möchte, wie man die Lehre verbessern kann. Dabei sollten auch jene einbezogen werden, die über die Gremien sonst nicht an diesen Diskussionen teilnehmen. Es hat mich sehr gefreut und beeindruckt, dass er dieses Projekt durchgezogen hat – trotz Corona! Der Prozess ist sehr transparent, alle werden über alles informiert und sind offen für Kritik.