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Anforderungen der Förderer an das Forschungsdatenmanagement

Diese Handreichung ist Teil einer Reihe ergänzender Materialien zur Forschungsdaten-Policy der Freien Universität Berlin.

Zahlreiche nationale und internationale Förderprogramme haben in den vergangenen Jahren Richtlinien für das Forschungsdatenmanagement (FDM) im Kontext der Drittmittelbeantragung vorgelegt. Nachstehend finden Sie die relevantesten Anforderungen und Vorgaben (u.a. BMBF, DFG, Horizon Europe), weiterführende Informationsmaterialien und Ressourcen.

Antragsunterstützung durch das Team FDM

Bei der Beantragung von Drittmittelvorhaben beraten wir Sie gern. Wir prüfen auf Wunsch Ihre Angaben zum Umgang mit Forschungsdaten im Antrag oder Ihren Datenmanagementplan und geben Empfehlungen und Ergänzungsvorschläge. Sprechen Sie uns möglichst frühzeitig an: forschungsdaten@fu-berlin.de

In aller Kürze: Forschungsdatenmanagement in Förderanträgen

  • Angaben zum Forschungsdatenmanagement (FDM) sind heute in den meisten Förderanträgen verpflichtend.
  • Ein Datenmanagementplan ist in einigen Förderprogrammen im Antrag vorgesehen.
  • Auch Personal- und Sachkosten im FDM-Kontext sind z.T. förderfähig.
  • Zentrale Aspekte Ihres Antrags und / oder DMPs:
  • Nennung relevanter FDM-Richtlinien (z. B. FAIR-Prinzipien, Forschungsdaten-Policy der Forschungsinstitution, Leitlinien der Fachgesellschaft)

  • Innerhalb des Vorhabens zu generierende und/oder nachzunutzende Daten bzw. Datentypen

  • Geplante Nutzung von IT-Infrastrukturen (u. a. zur Sicherung, Speicherung)

  • Veröffentlichung von Daten, z. B. in geeigneten Repositorien

  • Aufbewahrung von Daten nach Projektende

Vorgaben ausgewählter Förderer

FDM-Vorgaben unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der jeweiligen Förderinstitution, sondern auch je nach Förderlinie bzw. Förderprogramm. Die folgenden Angaben sind ohne Gewähr - prüfen Sie die Spezifika Ihres Förderprogramms. 

  • Keine einheitlichen Maßgaben 
  • Berücksichtigung der FAIR-Prinzipien bei der Datenerhebung, -sammlung, -nutzung und –aufbewahrung [1]
  • Ausgaben für das Forschungsdatenmanagement sind zuwendungsfähig[1]

  • Verschiedene fachspezifische Maßgaben (u.a. Bildungsforschung, Küsten- und Meeresforschung, physikalische Grundlagenforschung an Großgeräten) [2]
Weiterführende Dokumente und Links:
  • [1] Aktionsplan Forschungsdaten (html) (2021) formuliert Impulse für den Umgang mit Forschungsdaten
  • [2] Checkliste (letzte Aktualisierung: 09.06.2022) für Antragsstellung, entwickelt für die Bildungsforschung, auf andere Disziplinen übertragbar
  • DMP ist Teil der Projektbeschreibung bei Vor- und Vollantrag.
  • DMP ist für Zwischen- und Abschlussberichte zu aktualisieren und beizulegen.
  • Forschungsdaten sollten dokumentiert und möglichst veröffentlicht werden.
  • Kosten für das FDM sind förderfähig und sollten bereits in der Vorkalkulation des Vorantrags aufgeführt werden.
Weiterführende Dokumente und Links:
  • Angaben zum Forschungsdatenmanagement (FDM) sind in der Beantragung von Drittmitteln sowohl für Einzel- wie Verbundvorhaben (Sachbeihilfe, Walter-Benjamin-Programm, Emmy-Noether-Programm, Forschungsgruppen, Schwerpunktprogramme, Sonderforschungsbereiche und Graduiertenkollegs) verpflichtend.

  • Personal- und Sachkosten im Zusammenhang mit dem FDM können eingeworben werden. Dazu gehören „personelle Aufwände für die Aufbereitung oder den Transfer von Daten in existierende Repositorien, aber auch Soft- und Hardware, die für diese Zwecke benötigt werden“. Auch Nutzungsgebühren oder Mitgliedsbeiträge für Infrastrukturen können unter „Sonstige Kosten“ erläutert und beantragt werden.[1]
  • Forschungsdaten sollten so zeitnah wie möglich veröffentlicht werden, soweit es Datenschutz, Urheberrecht usw. zulassen.
Weiterführende Dokumente und Links:

Horizon Europe

  • Angaben zu Open Science und Forschungsdatenmanagement sind verpflichtend.
  • Einreichung eines Datenmanagementplans ist sechs Monate nach Projektbeginn vorgesehen.
  • Beachtung der FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable)
  • Open-Access-Publikation der Forschungsdaten in einem passenden Repositorium – sofern möglich. Prinzip „as open as possible, as closed as necessary”
  • Kosten für die Open-Access-Publikation der Daten sind förderfähig.
Weiterführende Dokumente und Links:
  • Model Grant Agreement (PDF) (Version 1.2, 01.04.2024): geltende Vorgaben zum Forschungsdatenmanagement S. 93.
  • Programme Guide (PDF) (Version 4.0., 15.10.2023): detaillierter Leitfaden zur Vorbereitung eines Antrags. Beschreibung von Open-Science-Praktiken (u.a. Forschungsdatenmanagement) und dafür nützliche Ressourcen im Abschnitt S. 40–56.
  • Annotated Model Grant Agreement (PDF) (Draft V1.0, 01.04.2023): Abschnitt 7 adressiert die wesentlichen Anforderungen (Erstellung eines Datenmanagementplans, Veröffentlichung der Daten in einem passenden Repositorium, Validierung von Daten, Metadaten) und wie sie erfüllt werden S. 285–288.
  • Example Application Form (PDF) (Version 8.0, 4.4.2024): Besonders relevant ist der Abschnitt 1.2. Methodology (Unter EU Grants: Application form (HE RIA and IA): V3.4, Part B Seite 9 von 23), hier sollen im Antrag auf max. einer Seite Forschungsdaten adressiert werden.
  • Data Management Plan Template (DOCX) (Version 1.1, 01.04.2022).
  • Webseite OpenAIRE[1] Guide RDM in Horizon Europe Proposals (Version vom 13.06.2022), listet u.a. auf, welche Angaben in Anträgen verpflichtend sind und welche Angaben darüber hinaus empfohlen werden.

[1] OpenAIRE (Open Access Infrastructure for Research in Europe), ist eine pan-europäische Infrastruktur für offenes wissenschaftliches Publiziere https://www.openaire.eu/

European Research Council (ERC)

  • Die o. g. Vorgaben von Horizon Europe gelten auch für ERC-Grants.
Weiterführende Dokumente und Links:
  • Das Informationspapier Open Research Data and Data Management Plans (PDF) (Version 4.1, 20.04.2022) des European Research Council / Scientific Council der Europäischen Kommission fasst die Anforderungen zum Forschungsdatenmanagement zusammen und gibt einen Überblick zu den im Datenmanagementplan nötigen Abschnitten.
  • Für „datenintensive Projekte“ ist im Kontext der Antragstellung ein Datenmanagementplan erforderlich.[1]
  • Generierte Daten sollen in öffentlichen, nicht-kommerziellen Repositorien veröffentlicht werden.
  • Mittel für die Aufbereitung von Daten können beantragt werden.
Weiterführende Dokumente und Links:
Zuletzt geändert 18.04.2024