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Schlaf gut!

Aktionsmonat für Studierende

Im Wintersemester 2023/24 wurden in Kooperation mit dem Hochschulsport und der TK verschiedene Vorträge und Workshops zum Thema Schlaf angeboten.


Der Schlaf

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Schlaf – unverzichtbar und eine wesentliche Voraussetzung für Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

Die optimale Dauer für einen erholsamen Nachtschlaf ist individuell verschieden. Eine Schlafdauer von 5 bis 9 Stunden wird als normal angesehen, wenn der Schlaf als erholsam wahrgenommen wird. In Mitteleuropa liegt die durchschnittliche Schlafenszeit bei 7 Stunden. Gut ein Drittel der Lebenszeit verbringen Menschen im Schlaf.

Bis ins 20. Jahrhundert wurde Schlaf als ein passiver Zustand angesehen, charakterisiert als Abwesenheit von Wachheit – das Gehirn ist ausgeschaltet. Mittels Elektrophysiologie und digitaler Elektronik ist es mittlerweile möglich die Erscheinungsformen des Schlafes, seine Regulation und die mit dem Schlaf verbundenen Veränderungen im Organismus exakt zu beschreiben.

Die Struktur des Schlafes

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Schlaf besteht aus zwei verschiedenen Regulationszuständen des Zentralnervensystems und der Körperfunktionen.

Ein Schlafzyklus – bestehend aus diesen fünf Schlafstadien – dauert ca. 90 Minuten. Bei ungestörtem Schlaf werden in einer Nacht vier bis sechs Schlafzyklen durchlaufen. Im Laufe der Nacht nimmt die Tiefe des Schlafes ab und die REM-Phasen werden länger.

Eine gesunde Schlafarchitektur – die ungestörte Abfolge der unterschiedlichen Schlafphasen – ist für die körperliche und geistige Regeneration notwendig. Ohne ausreichenden Tief- oder Traumschlaf kann eine langer Schlaf oft nicht zu spürbarer Erholung führen.

1 REM-Schlaf

zeichnet sich durch schnelle wiederkehrende Augenbewegungen unter geschlossenen Augenlidern aus (Rapid Eye Movement – früher Traumschlaf genannt).

2 NREM-Schlaf

besteht aus zwei Leicht- und zwei Tiefschlafstadien.

So wie der Schlaf-Wach-Rhythmus sind viele biologische Prozesse eng an den Tag-Nacht-Rhythmus gekoppelt – z.B. zyklische Körpertemperaturveränderungen und Hormonausschüttungen. Nachts können Menschen daher am besten schlafen und Erholungsprozesse durchführen, während das Optimum für Leistung in der Tagphase liegt.

Durch äußere Einflüsse gesteuert – vor allem durch den Wechsel von Tag und Nacht – wird die innere Uhr ständig neu eingestellt. Während der täglichen Wachzeit gibt es Schwankungen der Leistungsfähigkeit. Bei einem typischen Tief am Nachmittag kann durch einen kurzen Nap die Leistungsfähigkeit für den Rest des Tages gesteigert werden.

Schlaflose Stunden und Nächte

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Ein Viertel der Erwachsenen in Deutschland leidet unter Schlafstörungen und jede zehnte Person erlebt ihren Schlaf häufig oder dauerhaft als nicht erholsam. Falls du diesen Text liest, weil Schlaf für dich mehr Kampf als Erholung ist – du bist damit nicht alleine!

Die Ursachen einer Schlafstörung sind vielfältig und meistens kann man ohne apparativen Aufwand effektiv helfen.

Hier findest du Informationen zu den häufigsten Schlafstörungen, so dass du einen Einblick bekommen kannst, ob es sich bei dir um viele schlaflose Stunden oder doch um eine mögliche Schlafstörung handeln könnte.

Diagnostiziere dir bitte aufgrund der folgenden Informationen keine Schlafstörung, sondern nutze es eher als Anlass dich ärztlich beraten zu lassen, sofern du den meisten Kriterien einer Störung zustimmen kannst.

Wie schläft meine Uni?

Einschlaf- bzw. Durchschlafstörungen. Anteil der Studierenden, die mindestens einmal pro Woche Einschlaf- bzw. Durchschlafstörungen erleben; Angaben in Prozent mit 95 %-Konfidenzintervall

Einschlaf- bzw. Durchschlafstörungen. Anteil der Studierenden, die mindestens einmal pro Woche Einschlaf- bzw. Durchschlafstörungen erleben; Angaben in Prozent mit 95 %-Konfidenzintervall

Effektive Schlafzeit bzw. Schlafqualität. Anteil der Studierenden, die pro Nacht mehr als sechs Stunden schlafen bzw. Anteil der Studierenden mit ziemlich guter bis sehr guter Schlafqualität; Angaben in Prozent mit 95 %-Konfidenzintervall

Effektive Schlafzeit bzw. Schlafqualität. Anteil der Studierenden, die pro Nacht mehr als sechs Stunden schlafen bzw. Anteil der Studierenden mit ziemlich guter bis sehr guter Schlafqualität; Angaben in Prozent mit 95 %-Konfidenzintervall

Laut Studierendenbefragung 2023 an der Freien Universität Berlin schlafen fast 90 % der befragten Studierenden mindestens sechs Stunden pro Nacht. Knapp über die Hälfte der Studierenden (54,6%) berichten eine „ziemlich gute“ bis "sehr gute" Schlafqualität. Ungefähr 7 % nehmen wöchentlich Schlafmittel ein. 52,1 % der Studierenden leiden mindestens einmal pro Woche unter Einschlafstörungen und 46,1 % berichten von regelmäßigen Durchschlafstörungen, wobei der Anteil an Durchschlafstörungen bei weiblichen Studierenden signifikant höher ist als bei männlichen Studierenden.


Wissenschaftliche Studien zum Thema Schlaf und Studierende

Mangelnder Schlaf gilt für viele Studierende als Teil der Anforderungen eines Studiums, z.B. um akademische, finanzielle und soziale Anforderungen im Gleichgewicht zu halten. Die Schlafdauer ist dabei eng mit dem allgemeinen Stresslevel assoziiert. Vor allem bei Prüfungsphasen konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen Einbußen in der Schlafqualität und der gleichzeitigen Zunahme des Stresserlebens gezeigt werden. Zu viel oder zu wenig Schlaf sowie eine niedrige Schlafqualität können zu erheblichen Beeinträchtigungen führen. Tagesmüdigkeit, fehlende Konzentrationsfähigkeit, ein schlechter allgemeiner Gesundheitszustand und mangelndes psychisches Wohlbefinden sind oft die Folge.

Tipps für dein Schlafupdate

Schau gerne hier vorbei, wenn du aktuell mehr schlaflose als schlafvolle Nächte hast, wenn du allgemein das Gefühl hast, dass Schlafen für dich nicht wirklich erholsam ist oder wissen möchtest, was sich allgemein hinter Schlafhygiene verbirgt.

Das Schlafquiz für dich

Kannst du mir sagen, ob man bei Vollmond schlechter schläft? Oder ob Schlafmangel einen Einfluss auf deine Gesundheit hat? Teste hier dein Schlafwissen.

Quellen

Barone, T. L. (2017). “Sleep is on the back burner”: Working students and sleep. The Social Science Journal, 54(2), 159–167. https://doi.org/10.1016/j.soscij.2016.12.001

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Crönlein, Tatjana; Galetke, Wolfgang; Young, Peter (Hg.) (2020): Schlafmedizin 1x1. Praxisorientiertes Basiswissen. 2. Auflage. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg, zuletzt geprüft am 27.09.2023. https://doi.org/10.1007/978-3-662-60406-9

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Penzel, T., Peter, J. H., Peter, H., Becker, H. F., Fietze, I., Fischer, J., Mayer, G., Podszus, T., Raschke, F., Riemann, D., Schäfer, T. & Sitter, H. (2005). Themenheft 27 "Schlafstörungen". https://doi.org/10.25646/3103

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