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Auf dem Weg zum neuen Campus

Boltzmannstraße 3, erstes Gebäude der Freien Universität in Berlin-Dahlem, heute vom Fachbereich Rechtswissenschaft genutzt

Boltzmannstraße 3, erstes Gebäude der Freien Universität in Berlin-Dahlem, heute vom Fachbereich Rechtswissenschaft genutzt
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Blick auf den Neubau in der Fabeckstraße

Blick auf den Neubau in der Fabeckstraße
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die Freie Universität Berlin wurde 1948 gegründet und bot zum Wintersemester 1948/1949 die ersten Lehrveranstaltungen an. Die Gründung und die frühen Jahre der Universität waren durch die Ressourcenknappheit und den Raummangel der Nachkriegszeit geprägt, doch eben-so von großem Enthusiasmus für die Idee eines freien Zugangs zu Lehre und Forschung. In der Boltzmannstraße 3, dem ersten Gebäude der Universität, das ehemals zur Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gehört hatte, befand sich in nahezu jedem Raum ein eigenes Institut. Mit stei-gender Zahl der Studierenden erweiterte die Universität ihr Angebot.

Von Beginn an war sie eine Volluniversität, bemüht, die Traditionen der alten Berliner Universität fortzuführen. Ausschlaggebend dafür war der Umstand, dass sich nicht nur viele Studierende von der Universität Unter den Linden, der früheren Friedrich-Wilhelms-Universität und späteren Humboldt-Universität zu Berlin, abwandten und sich maßgeblich für die Errichtung der neuen Universität im Westteil Berlins engagierten, sondern auch viele Professorinnen und Professoren. Die Atmosphäre zeichnete sich durch intensive Diskussionen von Studierenden und Lehrenden aus, und ein eigens geschaffener gemeinschaftlicher Gründungsausschuss entwickelte die Leitlinien der neuen Universität.

Mehrere Generationen konnten seit 1948 ihre Erfahrungen an und mit der Freien Universität machen. In diesem Zeitraum wandelte sich die Wissenschaftslandschaft in Deutschland und damit auch an der Freien Universität erheblich. Hatten die Studierenden der ersten Jahre noch unter erschwerten Bedingungen ihr Studium aufgenommen, war für die nachfolgenden das Recht, frei zu studieren, bereits selbstverständlich. In den späten 1960er Jahren betrachteten die Studierenden die Universität als Plattform für die gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung, um davon ausgehend gegen die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse zu rebellieren; von Dahlem gingen wichtige Impulse für mehr Offenheit, Gleichberechtigung und Demokratie in Deutschland aus.

Die unruhige Zeit der Studentenunruhen, Grabenkämpfe innerhalb der Universität in den 1970er Jahren, die Entwicklung zur Massenuniversität mit all ihren Problemen, einschneidende Sparauflagen nach 1990: Die Freie Universität hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Ihr gelang es, schwierige Zeiten als Chance zu nutzen und sich neu zu positionieren: In beiden Runden der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder 2006/2007 und 2012 errang die Freie Universität den Status einer Exzellenzuniversität.