Umgang mit dem Gendern an der Freien Universität
Es ist nicht ungewöhnlich, dass es in Universitäten oder Unternehmen für die offizielle Kommunikation ungeschriebene oder auch schriftliche Vorgaben gibt – etwa zur Förmlichkeit der Kommunikation und zur Ansprache. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Kommunikation der Organisation einheitlich ist und ihrem Selbstverständnis angemessen.
Sehr viele Mitarbeitende der Freien Universität kommunizieren bereits gendergerecht, aber auf jeweils unterschiedliche Weise. Schon lange wird gefordert, eine Regelung einzuführen, die klare Orientierung für die Praxis bietet. Die 2022 eingeführte Regelung zu gendergerechter Sprache in der offiziellen Kommunikation der Universität bietet diese Orientierung.
Immer wenn Mitarbeitende offiziell – also im Namen der Freien Universität Berlin – kommunizieren, wird also erwartet, dass die beschlossenen Regeln zur gendergerechten Sprache angewendet werden. Wenn Mitarbeitende individuell kommunizieren, also beispielsweise E-Mails an einzelne Personen schreiben oder Aufsätze im eigenen Namen verfassen, wird das Gendern nicht vorgeschrieben – solange keine Personengruppe kommunikativ ausgeschlossen wird (es sei denn, es ist im konkreten Fall ausdrücklich nur ein bestimmtes Geschlecht gemeint). Grundsätzlich gilt, dass alle Mitglieder der Freien Universität dazu verpflichtet sind, sich so zu verhalten, dass niemand diskriminiert wird und dass alle ihren Beitrag dafür leisten, dass die Universität ein diskriminierungsfreier und diversitätsgerechter Ort ist.
Wir hoffen, dass die Regeln mit der Zeit für alle so selbstverständlich werden, dass sie sie nach und nach auch in der individuellen Kommunikation übernehmen. Einige Formulierungen mögen zunächst ungewohnt sein, und es ist uns bewusst, dass es Zeit braucht, sich an neue Regeln in der Kommunikation zu gewöhnen. Auch wird es Zeit brauchen, bestehende Vorlagen etc. anzupassen.Wir wissen aber auch, dass die Mitarbeitenden der Freien Universität Berlin qualifiziert, interessiert und offen sind und sich täglich mit wesentlich komplizierteren Themen und Arbeitsabläufen beschäftigen.