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Gebäude

Ansicht von der Straße aus

Ansicht von der Straße aus
Bildquelle: Michael Fahrig

Unter einem tief heruntergezogenen Krüppelwalmdach präsentiert sich das Gebäude mit seiner linksseitigen Eingangsloggia im Landhausstil. Nur einige Fenster und die Farbe wurden seit seiner Errichtung 1920/1921 verändert. Es war keine herrschaftliche Villa, die sich der Ingenieur Fritz C. Weidener nach dem Ersten Weltkrieg bauen ließ, sondern ein großzügiges Einfamilienhaus, das sich dem Ideal der Gartenstadt Dahlem anpasste. Weidener zog – ob mit oder ohne Familie, ist unbekannt – in das Haus ein.

Das Nachbargrundstück blieb im Eigentum des preußischen Staates, es war Teil des Domänenfiskus und wurde als Gärtnerei-Lehranstalt genutzt. Allerdings entsprach die Gestaltung dieser Fläche nicht den Vorstellungen Weideners. Über die ungepflegte Situation beschwerte er sich beim Bau- und Wohnungsaufsichtsamt des Bezirks, weil ihn nicht nur der eine oder andere Komposthaufen störte, sondern sich auch eine Menge Straßenmüll angesammelt hatte.

1929, Weidener konnte sich inzwischen ein Automobil leisten, ließ er sich an sein Haus eine Garage anbauen. Auch während des Zweiten Weltkriegs blieben Gebäude und Grundstück im Besitz von Weidener, der nun als Handelsvertreter arbeitete. Nach Kriegsende erwies sich das Haus als zu groß, und Weidener stellte 1954 einen Antrag auf Umbau des Gebäudes in ein Zweifamilienhaus.

Nach dem Tod des Eigentümers verkaufte seine Erbengemeinschaft das Gebäude 1962 an das Land Berlin. Angesichts der in Berlin herrschenden Wohnungsnot war eine „Zweckentfremdungsgenehmigung gemäß § 21 Wohnraumbewirtschaftung“ nötig, um das Haus öffentlich nutzen zu können. Sie wurde erteilt, allerdings mit der Auflage, dass der Wohncharakter nicht durch bauliche Veränderungen beeinträchtigt und die Nachbarschaft nicht belästigt werde.

Nach 1966 wurde das Haus der Freien Universität Berlin übergeben. Hier fand das Team der Bauleitung für die Errichtung des Gebäudekomplexes an der Habelschwerdter Allee, der später sogenannten Rostlaube, sein Domizil: Über die Fabeckstraße war die riesige Baustelle in wenigen Minuten zu erreichen. Im Jahr 2004 zog das Institut für Iranistik in das Gebäude in der Schwendenerstraße ein.