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Die 1950er Jahre

Juli 1950

Geldschein Bank deutscher Länder

Geldschein Bank deutscher Länder
Bildquelle: Wikipedia

Die „Studentische Darlehenskasse Berlin-Charlottenburg e. V.“ wird gegründet. Wer zwei Bürgen benennen kann, erhält ein Darlehen von bis zu 500 DM, rückzahlbar in den ersten fünf Jahren der Berufstätigkeit.

Sommersemester 1951

Der Campus der Stanford University in Kalifornien

Der Campus der Stanford University in Kalifornien
Bildquelle: Wikimedia/Jawed Karim

Mit der Stanford University in Kalifornien, USA, unterhält die Freie Universität den ersten Direktaustausch für Studierende. Mitte der fünfziger Jahre folgt die University of Minnesota. Heute pflegt die Freie Universität mehr als 90 Partnerschaften mit Universitäten weltweit, 27 allein mit US-amerikanischen Hochschulen.

26. Mai 1951

Neue veterinärmedizinische Abteilung.

Neue veterinärmedizinische Abteilung.
Bildquelle: Gerd-Victor Krau / Fotoarchiv der Deutschen Kinemathek 

In der Medizinischen Fakultät der Freien Universität eröffnet eine veterinärmedizinische Abteilung. Zuvor war die Mehrheit der Angehörigen der Veterinärmedizinischen Fakultät der Humboldt-Universität – sieben Professoren, 30 Assistenten sowie 200 Studierende – an die Freie Universität gewechselt. Sie hatten sich dort gegen die Einflussnahme der SED gewandt.

31. August 1951

Die Skulptur des Berliner Bildhauers Volker Bartsch

Die Skulptur des Berliner Bildhauers Volker Bartsch
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Elf Studenten der Freien Universität und der Deutschen Hochschule für Politik werden zwischen 1951 und 1953 zumeist in der DDR festgenommen und in der Sowjetunion ermordet, ein weiterer stirbt im Straf- und Arbeitslager. Als erster wird der BWL-Student Kurt Helmar Neuhaus am 31. August 1951 in Moskau erschossen. Das Foto zeigt die Skulptur „Perspektiven“ des Berliner Bildhauers Volker Bartsch, die 2007 auf dem Campus der Freien Universität enthüllt wurde. Sie ist den Studenten gewidmet, die in den frühen fünfziger Jahren wegen ihres Einsatzes für die akademische und politische Freiheit in der Sowjetunion ermordet wurden.

Herbst 1951

Die Altensteinstraße 40 in Dahlem

Die Altensteinstraße 40 in Dahlem
Bildquelle: Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin

Das Seminar für Mittelalterliche und Neuere Geschichte in der Dahlemer Altensteinstraße 40 wird in Friedrich-Meinecke-Institut umbenannt. Zur Erinnerung an den ersten Rektor der Freien Universität, der 1954 starb, wird seit 2001 jährlich der Friedrich-Meinecke-Preis für eine herausragende geschichtswissenschaftliche Dissertation verliehen.

Wintersemester 1951/52

Das Foto von 1956 zeigt eine Tutorengruppe des Friedrich-Meinecke-Instituts auf einer Exkursion nach Bonn.

Das Foto von 1956 zeigt eine Tutorengruppe des Friedrich-Meinecke-Instituts auf einer Exkursion nach Bonn.
Bildquelle: Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin

Erste Tutorien werden eingerichtet: Geschichtsstudentinnen und -studenten höherer Semester organisieren Gruppen von höchstens zehn Teilnehmern, um Erstsemestern beim Einstieg ins Studium zu helfen und sie während des weiteren Verlaufs zu begleiten.

24. November 1951

Eröffnung des Osteuropa-Instituts

Eröffnung des Osteuropa-Instituts
Bildquelle: Gerd-Victor Krau / Fotoarchiv der Deutschen Kinemathek

Das Osteuropa-Institut wird eröffnet; es ist damals das bundesweit einzige Institut mit dieser fachlichen Ausrichtung, das an eine Universität angeschlossen ist. Es ist „interfakultativ“ – also interdisziplinär – organisiert und beteiligt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Philologie, Geschichte, Rechtswissenschaft, Geografie, Wirtschaftswissenschaft und Medizin. Das Foto zeigt den Eingang des damaligen Instituts in der Ehrenbergstraße 35 in Dahlem, heute hat das Institut seinen Sitz in der Garystraße 55.

20. April 1952

Amerikanische Universitäten spenden Zeitschriften und Bücher für die Freie Universität

Amerikanische Universitäten spenden Zeitschriften und Bücher für die Freie Universität
Bildquelle: Tagesspiegel

Seit dem 1. März 1952 gibt es in Dahlem eine Universitätsbibliothek (zuvor „Bibliotheksstelle“). Am 20. April 1952 erhält sie 25 000 Bücher und Zeitschriften als Spende von amerikanischen Universitäten. Das Foto zeigt den Rektor der Freien Universität, Freiherr von Kress (2. v. l.), und den Präsidenten der Ford Foundation, Paul G. Hoffman (3. v. l.), bei der Bücherübergabe auf dem Flughafen Tempelhof.

Mai 1952

Startschuss für den Hochschulsport

Startschuss für den Hochschulsport
Bildquelle: Gerd-Victor Krau / Fotoarchiv der Deutschen Kinemathek

Hochschulsport von Anfang an: Der ehemalige Rektor der Freien Universität Edwin Redslob (li.) gibt den Startschuss für die Läufe der acht Staffelteams.

24. Juli 1952

Grundsteinlegung für den Henry-Ford-Bau

Grundsteinlegung für den Henry-Ford-Bau
Bildquelle: Tagesspiegel

Grundsteinlegung für den Henry-Ford-Bau, das zentrale Hörsaalgebäude: Altphilologie-Professor Georg Rohde, erst am Tag zuvor zum Rektor gewählt, beim ersten Hammerschlag. Der Bau wird durch die Ford Foundation finanziert.

Winter 1952

Mensa der Rechtswissenschaftlichen Fakultät

Mensa der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Bildquelle: Gerd-Victor Krau / Fotoarchiv der Deutschen Kinemathek 

Kreative Jura-Studenten: Blick in die Mensa und Cafeteria der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, die von den Studierenden mit Zeichnungen dekoriert wurde.

8. März 1953

Die Mensa I in der Van’t-Hoff-Straße 6. Das Gebäude ist der erste Neubau der Freien Universität Berlin.

Die Mensa I in der Van’t-Hoff-Straße 6. Das Gebäude ist der erste Neubau der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: Reinhard Friedrich / Universitätsarchiv der Freien Universität

Eröffnung der Mensa. Das Gebäude an der Van’t-Hoff-Straße 6 ist der erste einer Reihe von Neubauten der Freien Universität, deren Institute bis dahin in ehemaligen Gebäuden der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und angemieteten Villen untergebracht waren. Entworfen wurde die Mensa von den Architekten Hermann Fehling und Peter Pfankuch.

29. Mai 1956

Gemeinsame Immatrikulationsfeier von Freier Universität und Technischer Universität in Dahlem

Gemeinsame Immatrikulationsfeier von Freier Universität und Technischer Universität in Dahlem
Bildquelle: Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin

Gemeinsame Immatrikulationsfeier von Freier Universität und Technischer Universität in Dahlem: Die Rektoren Johannes Lorenz (TU Berlin) und Andreas Paulsen (Freie Universität) mit Otto Suhr, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, und Bundespräsident Theodor Heuss beim feierlichen Einzug ins Audimax.

10. Januar 1957

Chemievorlesung Ende der 1950er Jahre

Chemievorlesung Ende der 1950er Jahre
Bildquelle: Reinhard Friedrich / Universitäsarchiv der Freien Universität Berlin 

Die Freie Universität wächst: An einzelnen Vorlesungen im Wintersemester 1957/58 nehmen bis zu 1200 Studenten teil, an einem Seminar der Germanisten 400. Wegen Überlastung der Einrichtungen verfügt der Berliner Senat im Januar 1957 eine Begrenzung der Studentenzahlen in Dahlem auf 9 500. Doch schon zwei Jahre später sind an der Freien Universität 11 005 Studierende immatrikuliert. Das Foto von 1958 zeigt eine Vorlesung des Professors für Anorganische Chemie Karl Jahr.

11. Mai 1957

Ehrendoktorwürde für Lise Meitner

Ehrendoktorwürde für Lise Meitner
Bildquelle: Lars Lassen / Universiätsarchiv der Freien Universität Berlin

Die Universität verleiht Lise Meitner die Ehrendoktorwürde: Das Bild zeigt die Experimentalphysikerin beim Empfang nach der Verleihung im Gespräch mit Hans Lassen, dem Direktor des neuen Physikalischen Instituts. Lise Meitner war vor dem Zweiten Weltkrieg entscheidend an der Entdeckung der Kernspaltung beteiligt, die Otto Hahn und Fritz Straßmann 1938 in Dahlem gelang – wenige Monate nach Lise Meitners Flucht vor den Nationalsozialisten im Sommer 1938 ins schwedische Exil.

31. Juli 1957

Das Schreiben an den Präsidenten der Hebräischen Universität.

Das Schreiben an den Präsidenten der Hebräischen Universität.
Bildquelle: Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin

Der Versuch, erste akademische Kontakte anzubahnen, scheitert: Der Brief, den Studenten der Deutsch-Israelischen Studiengruppe im Sommer 1957 – nur zwölf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs – an den
Präsidenten der Hebräischen Universität schreiben, wird lange nicht beantwortet: Erst zwei Jahre später trifft die Absage in Dahlem ein. Heute ist die seit 1986 mit der Hebrew University bestehende Partnerschaft (seit 2011: strategische Partnerschaft) eine der aktivsten Kooperationen, die die Freie Universität weltweit unterhält.

Winter 1957/58

Richtfest im Studentendorf Schlachtensee

Richtfest im Studentendorf Schlachtensee
Bildquelle: Reinhard Friedrich / Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin 

Richtfest im Studentendorf Schlachtensee, das mithilfe einer Spende des US-Außenministeriums erbaut wurde: Der Kurator der Freien Universität Fritz von Bergmann (heute entspricht das Amt etwa dem des Kanzlers oder der Kanzlerin) hält die Ansprache. Dem Dorfcharakter lag der pädagogische Gedanke des Reeducation-Programms der US-Alliierten zugrunde: Gemeinsames Leben, Arbeiten und die Teilnahme an einem Bildungsprogramm sollten das Demokratieverständnis der Studierenden stärken.

4. November 1958

Zehn Jahre Freie Universität Berlin

Zehn Jahre Freie Universität Berlin
Bildquelle: Reinhard Friedrich / Universitätsarchiv der Freien Universität Berlin

Die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Freien Universität Berlin finden nicht am offiziellen Gründungstag, dem 4. Dezember, statt, sondern einen Monat zuvor: An diesem Tag wurde auch begangen, dass die damalige Stadtverordnetenversammlung die Statuten der Universität genehmigt hatte. Das Foto zeigt Bundespräsident Theodor Heuss, Rektor Gerhard Schenck und den Regierenden Bürgermeister Willy Brandt (v. l. n. r.) beim Einzug zur akademischen Feier.