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2005: FUDIS vereinfacht das Identitätsmanagement

Beschäftigte und Studierende erhalten den Account zur Nutzung aller digitalen Dienstleistungen der Freien Universität inzwischen automatisiert online, der Benutzerservice der ZEDAT ist aber immer noch Anlaufstelle für Fragen zu Account und Passwort.

Beschäftigte und Studierende erhalten den Account zur Nutzung aller digitalen Dienstleistungen der Freien Universität inzwischen automatisiert online, der Benutzerservice der ZEDAT ist aber immer noch Anlaufstelle für Fragen zu Account und Passwort.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher; im Bild: Jonas Böhm

An der Freien Universität Berlin agieren Zehntausende Personen in unterschiedlichen Rollen: Studierende, Dozierende, Beschäftigte, Auszubildende, Gasthörende und Alumni – und sie alle wollen WLAN, E-Mail, PC-Pools und Bibliotheken nutzen, Lehrveranstaltungen im Campus-Management verwalten oder sich für E-Learning-Angebote anmelden.

Um den Überblick zu behalten, wurde ein umfassendes Identitätsmanagement unverzichtbar. FUDIS, eine Eigenentwicklung der ZEDAT, startete den produktiven Betrieb im Januar 2005. Intern angebunden wurden rund hundert Systeme, unter anderem die Studierendenverwaltung, die Personalverwaltung, das Campus Management, das Lernmanagementsystem Blackboard, das ZEDAT-Portal, der E-Mail-Server und der Print-Service. Zusätzlich ist über eine Föderation die Nutzung des Videokonferenzsystems Webex sowie vieler anderer Cloud-Dienste möglich. Die Daten der Nutzenden müssen nicht an mehreren Stellen parallel gepflegt werden, Änderungen gehen bei der ZEDAT ein und stehen automatisch in anderen Anwendungen zur Verfügung.

Wie war das damals?

Jörg Bechlars

Jörg Bechlars
Bildquelle: privat

Jörg Bechlars hat Mathematik und Physik an der Freien Universität Berlin studiert und im Hauptstudium als Tutor gearbeitet. Mit dem Diplom nahm er 1979 eine zunächst befristete Anstellung als wissenschaftlicher Angestellter in der ZEDAT auf. Als in den 1980er Jahren die Grafik Einzug in den IT-Bereich hielt, implementierte er mit seinem Team den internationalen Grafikstandard GKS.

In den 1990er Jahren war Grafik in der IT eine Selbstverständlichkeit geworden. Der Print-Service hatte die Aufgabe Grafik aus verschiedensten Anwendungen auf unterschiedlichen Medien wie Folien, Dias und großformatigen Postern auszugeben. Ein selbst entwickeltes Abrechnungssystem machte es auch für Studierende möglich, nicht nur die Drucker in diversen PC-Pools, sondern auch alle genannten Ausgabegeräte zu nutzen – was an anderen Universitäten unüblich war. 

2004 wurde die ZEDAT umstrukturiert, die Zuständigkeit für die Benutzerverwaltung kam als neue Aufgabe dazu, die nicht mehr zeitgemäße Software sollte setzt werden. Das war der Startschuss für die Entwicklung eines Identitätsmanagements, das den Name FUDIS erhielt.

„Statt eine kommerzielle Datenbanklösung einzukaufen haben wir FUDIS mithilfe von Open Source Software – in diesem Fall eine Datenbank (Postgres) im Zusammenspiel mit mehreren Verzeichnisdiensten (OpenLDAP) - selbst programmiert. Im Gegensatz zu den meisten Hochschulen, die sich sich damals für kommerzielle Systeme entschieden hatten, war das für uns der richtige Weg, wie sich schnell herausstellte: Denn an einer so großen Universität ändert sich ständig etwas. Auf neue Anforderungen konnten wir schnell und kostengünstig reagieren, etwa Schnittstellen zu neuen Anwendungen schaffen. In Kooperation mit dem Studierendenwerk haben wir zum Beispiel ermöglicht, dass Studierende die Gebühren für den Print-Service mit ihrer Mensa-Karte zahlen konnten.

Open Source Software haben wir später auch für das Single Sign-on-Verfahren genutzt. Damit brauchen FU-Angehörige nur einen Account und ein Passwort für alle digitalen Dienstleistungen der Freien Universität. Unsere Lösung ist einerseits äußerst bequem für die Nutzenden, und gewährleistete andererseits hervorragenden Datenschutz. Das hat man sonst selten beides gleichzeitig.“


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